griechischer Lyriker; mehrfach verhaftet bzw. interniert (1948-1952 und 1967); Werke u. a.: "Epitaphios" (von Theodorakis vertont), "Die Mondscheinsonate", "Steinerne Zeit", "Unter den Augen der Wächter"
* 1. Mai 1909 Monemvasia/Peloponnes
† 11. November 1990 Athen
Herkunft
Jannis Ritsos war der vierte Sohn einer begüterten Familie auf dem Peloponnes, die allerdings in den 20er Jahren durch die Agrarreform des Jahres 1910 und die Spielleidenschaft des Vaters ihr Vermögen verlor. Schon als Kind spielte R. Klavier, schrieb mit acht Jahren erste Gedichte.
Ausbildung
Nach Verlust ihres Vermögens zog die Familie nach Gythion, wo R. das Gymnasium besuchte. 1925 ging er nach Athen in einer Zeit als durch den türkisch-griechischen Konflikt dort Arbeitslosigkeit, Unterdrückung und Elend herrschten, die auch sein Schaffen beeinflußt haben. Bald darauf wurde er als 17jähriger von der Tuberkulose befallen, an der schon der älteste Bruder und die Mutter gestorben waren. Er mußte rund sieben Jahre zwischen 1927 und 1939 in Sanatorien, u.a. in Athen und auf Kreta leben. Der menschenunwürdige Aufenthalt in Kapsalona auf Kreta (30/31) verfolgte R. noch lange Zeit.
Wirken
In Zeiten der Besserung seines Leidens schlug sich R. zumeist in Athen als Arbeitsloser und als Gelegenheitsarbeiter durch: Sekretär einer Verlagsagentur, ...